yes! unverhofft kommt ab und an ...
nachdem ich mich im vorfeld des heutigen ganghofer trail halbmarathons nicht so wirklich fit gefühlt hatte, war das heute ein spitzentag.
schon am vormittag war klar, dass wir bei temperaturen über 30° starten würden. da ich eigentlich kein guter hitzeläufer bin, war es zeit eine strategie zu entwickeln.
viel trinken - logisch. bevor ich zum lauf aufbrach machte ich mir noch eine trinkflasche mit massig eiswürfeln drin. im auto die klimaanlage voll auf und runtergekühlt was ging. dann schmierte ich mich praktisch von oben bis unten mit kühlender diana mit menthol creme ein. und - verzichtete fast komplett auf das aufwärmen. nur ein bisschen rumhopsen, lauf-abc, arme kreisen. meine beiden x-bionic schweissbänder und das cap hielt ich immer mit kaltem wasser nass und kühl. sonst schatten.
ich hatte heute meine sigvaris kompressionssocken und die brooks racer st5 an. nachdem ich letztes jahr den brooks t7 racer probiert hatte, setzte ich heuer wieder auf meinen lieblingsrennschuh.
vom start weg setzte sich ein pulk von 15 - 20 läufern ab. es ging gleich ziemlich zur sache, da die ersten 5km die einzigen flachen sind - bzw. geht es dort insgesamt sogar leicht bergab. der erste kilometer war mit 03:41 natürlich der schnellste, dann pendelte ich mich so zwischen 03:50 und 04:00 ein. zwar lief ich klarerweise schon ziemlich am anschlag, aber ich versuchte mich nicht krampfhaft an den läufern vor mir zu orientieren, sondern mein eigenes tempo zu laufen.
nach kilometer 5 kamen die ersten kräftigen steigungen. ich hatte (jetzt weiss ich es ja genau) 16 läufer vor mir und hinter mir war sogar ein kleines loch. in den wirklich steilen passagen nahm ich etwas tempo raus und schaute nur den puls nicht über 180 gehen zu lassen. das klappte (fast).
nun setzte ich mir das ziel bis zum ziel 5 der läufer vor mir zu überholen. diese waren mittlerweile ziemlich aufgesplittet. ich lief sehr gleichmässig einen puls um die 177 schnitt mit ausreissern nach oben bis 180. (bis auf 2 ganz zache steigungen und dem schlusssprint) war also sehr konstant unterwegs.
meine taktik klappte wunderbar. ich hatte immer irgendwo einen läufer vor mir im blickfeld und überholte einen nach dem anderen. bei kilometer 15 hatte ich bereits 6 statt der vorgenommenen 5 überholt.
an den labestationen liess ich mir extra viel zeit, um ja genug zu trinken. ich blieb 2x sogar ganz kurz stehen. im vollen lauf verschütte ich sonst immer die hälfte. das sollte ich dringend trainieren. jedenfalls hat sich das wohl gelohnt.
ca. 200m vor mir waren zwei weitere läufer, die allerdings noch einen sehr guten eindruck machten. trotzdem - ich beschloss auch diese noch zu holen. so leicht wurde das aber nicht. schön langsam merkte ich doch das laufen am limit. die beiden blieben konstant vor mir. so versuchte ich wenigstens den abstand nicht grösser werden zu lassen, was mich beruhigte, denn ich wollte so sicherstellen, dass ich nicht schleichend nachlasse.
5km vor dem ziel - plötzlich seitenstechen. aarrrggg. wie bereits am dienstag und beim salzburg marathon. komisch - ich kenne das sonst wirklich nicht. hat sich bei mir irgendein fehler in der atmung eingeschlichen? ich presste meine hand in die hüfte, versuchte auf den punkt auszuatmen, dann wieder arme nach oben - alles was einem da so einfällt.
und dann - das wunder! bei km17 war wieder die letzte labestation. ich habe darüber schon geschrieben. wie letztes jahr stand mein schwimm-cheffe reini gasser dort, gab mir einen becher wasser und feuerte mich an. ich murmelte nur etwas von wegen "scheiss seitenstechen". ein paar meter später stand noch kurt loitzl mit wasser und ebenfalls aufmunternden worten.
was soll ich sagen? plötzlich war mein seitenstechen weg und ich hatte in der steigung die 2 vor mir eingeholt! ich wundere mich immer noch, wie das ging. jedenfalls danke an reini und kurt!
so. noch 4 kilometer. wir testeten uns gegenseitig immer wieder mal an, aber niemand kam wirklich weg. 2km vor dem ziel, bei der letzten steigung zog ich ein bisschen an. allerdings liefen beide bei dem anschliessenden bergab-stück wieder auf mich auf. als der letzte kilometer angezeigt war, zog ich einfach voll durch. ich wurde einerseits ganz ruhig andererseits spielte ich im kopf rage against the machine - killing in the name ab. sehr schräges erlebnis.
und da heute alles klappte, kam ich auch wirklich weg. die letzten 100m hatte ich genug vorsprung, dass ich den zieleinlauf auch geniessen konnte.
01:29:23. perfekt. ich wollte eigentlich unbedingt unter 01:30 laufen, hatte wegen der hitze und meinem schlechten gefühl aber nicht geglaubt, dass das klappen könnte.
freund jojo kam nach sehr starken 01:38:12 ins ziel und steve blieb wirklich mit 01:58:28 auch recht klar erstmals unter 2 stunden. super!
nach dem duschen gingen wir noch zur pastaparty und siegerehrung. leider hingen keine ergebnislisten aus. ich erhoffte mir aber schon einen stockerlplatz. also wurde die preisverleihung eine spannende angelegenheit.
aber was sollte an einem tag wie heute auch schiefgehen? gesamt 9. platz - 1. AK40 jojo wurde leider 4. in der AK40. das wär was gewesen!
ergebnis ganghofer trail halbmarathon 2012
vor allem die 6. zeit gesamt auf den letzten 5000 metern taugt mir und zeigt, dass die renneinteilung wirklich gepasst hat. ausserdem dachte ich zwischenzeitlich, der lauf sei einfach schwächer besetzt gewesen als 2011. aber mit meiner heutigen zeit wäre ich auch letztes jahr 1. in der AK40 geworden. gesamt halt 10. statt 9.
ganghofer trail halbmarathon 2012
21,1km - 300 hm - 01:29:23 - 04:14 min/km - 14,16 km/h
morgen wird geradelt. eine geile MTB-tour. i gfrei mi!