grmpf - sehr ärgerlich

heute war also der mit spannung erwartete 1. innsbrucker nightrun halbmarathon.

ich hatte mich ziemlich darauf gefreut. vor allem weil freund jojo und gunda ebenfalls am start waren. jojo auch beim halbmarathon und gunda über 10,5 km.

das wetter war eigentlich relativ mies, aber zum laufen perfekt. für innsbrucker verhältnisse auch nicht arg windig.

beim heimfahren hab ich mir jetzt länger gedanken gemacht, was ich über diesen bewerb schreiben soll. die idee eines nightruns ist nämlich schon super. und halbmarathon hat es in innsbruck auch schon länger keinen mehr gegeben, ausser der tiroler meisterschaften, die aber praktisch unter ausschluss der öffentlichkeit stattfinden. insofern war diese veranstaltung sehr zu begrüssen.

aber leider - das war nix. beim startnummernabholen ewig lange schlangen und nur 2 personen, die die startpakete ausgaben. jojo und gunda waren schon vorab angemeldet und hatten auch eingezahlt - beide konnten auf der liste nicht gefunden werden und mussten nachmelden.

danach die nächste überraschung. die streckenführung war vollkommen über den haufen geworfen worden. auf der homepage ist allerdings immer noch die falsche - und wohl weitaus schönere. jetzt fällt mir auf, dass auch diese 21,3km gehabt hätte. sehr eigenartig. die neue streckenführung waren 2 grosse runden im nirvana von innsbruck. dass man da komplett alleine unterwegs sein würde, war klar. ich scherzte noch mit jojo, dass ich aussteigen würde, sollte ich mich verlaufen.

der start war um 19:00 geplant und bei den niederen temperaturen und tw. leichtem nieselregen wäre ein pünktlicher start schon ziemlich wichtig gewesen. wir mussten 13 minuten an der startlinie warten. keine ahnung, warum.

wir gingen dann recht zügig los. der erste km wie immer mit 03:38 sehr schnell, damit sich das feld mal sortieren konnte. ich plauderte noch kurz mit peter seebacher, der vor dem graz-marathon in 2 wochen nochmal was schnelles machen wollte. dann hatte sich eine recht gute gruppe von ca. 10 läufern gefunden und wir machten ein prima tempo.

bis km 2,57. wir verliefen uns wirklich. und zwar insgesamt 600m (02:10) lang. irgendwann war klar, dass das nicht passen konnte und wir drehten wieder um. an der stelle stand der streckenposten beim polizisten und nicht einer links und einer rechts und meinte, er hätte uns eh nachgerufen. ich hab nix gehört. unglaublich - sowas hab ich noch nie erlebt.

diesen stich hätten wir uns schenken können.

ich hab nur ganz kurz ans aufgeben gedacht. und dann mit gerry kiener (vermute ich jetzt mal) den nächsten kilometer in 03:33 runtergetrommelt.

wenigstens konnte ich so gunda nochmal kurz treffen, wie später auch noch jojo und peter. brutal. ich hatte so eine wut im bauch. natürlich habe ich mich da ziemlich abgeschossen.

die streckenposten waren mehrfach überfordert und es war an ein paar stellen nicht so ganz klar, wo es jetzt weitergehen würde. 1x bin ich noch - aber diesmal nur ein paar meter - auf die 10,5km strecke gekommen. pffffffffff

bei den labestationen standen zwar ein paar menschen, allerdings wurden diese nicht mit schildern angekündigt und man musste laut rufen und fragen, WAS einem denn da hingehalten wurde. wasser, iso, schnaps ... ???

apropos schilder - auf der gesamten strecke gab es keinerlei kilometermarkierungen. (im nachhinein auch kein wunder) das macht mir mit meiner garmin 910xt nicht wirklich was, ist aber normalerweise wohl standard.

bei km 16 bekam ich dann schon wieder seitenstechen. echt schräg. doch diesmal lief ich einfach irgendwie weiter. keine ahnung, wie ich das geschafft habe, aber nach dem ganzen desaster war stehenbleiben oder aufgeben einfach wirklich "not an option".

im endeffekt lief ich ziemlich vornübergebeugt, mit kurzem schnaufen und bekam das so wieder in den griff.

zu diesem zeitpunkt holte mich auch karin freitag - die österreichische meisterin im marathon - endgültig ein. sie war in unserer gruppe, die sich verlaufen hatte, nach meinem schnellen km mit gerry kiener (?) aber bis dorthin immer noch hinter mir gelegen.

sie und noch ein mann holten mich also ein und ich hängte mich einfach dazu. wir liefen die nächsten 3km sozusagen nebeneinander her. und da ich karin noch nie (wir haben schon 7 halb- und marathons "gemeinsam" bestritten) hinter mir lassen konnte, wollte ich wenigstens das heute noch retten.

ich schaltete also wieder rage against the machine - killing in the name in meinem kopf ein und kam nochmal ein wenig von den beiden weg.

nach 22,29km(!!!) war ich schliesslich im ziel. das ganze wäre also auch ohne das 600m verlaufen immer noch 21,7km lang gewesen. strange. dabei wurden da ein paar zusatzkurven und meter eingebaut, die man locker weglassen hätte können. z.b. bei der new orleans brücke.

ich hatte im ziel einfach nur einen schleim. ein erster event kann nicht reibungslos klappen, aber das lässt sich kaum erklären.

vor allem wenn ich meine zeit hochrechne, ärgere ich mich ziemlich. 22,29km in 01:25:29 umgerechnet auf 21,1km wären 01:20:53 und somit eine neue PB.

in der ergebnisliste wird allerding 01:25:29 und halbmarathon stehen.

apropos: es ist jetzt 23:36 und diese ist noch nicht verfügbar. im ziel konnte einem auch niemand sagen, wie man sich so ca. platziert hatte.

jedenfalls führte ich jojo und gunda gleich heim und dann selbst weiter nach hause. die siegerehrung wäre um 22:30 im theresienbräu gewesen, aber das hat mich heute echt nicht interessiert.

wenigstens meine neuen sigvaris recovery socks fühlen sich jetzt fein an.

ich werde morgen mal berichten, wie das rennen eigentlich ausgegangen ist.

laufen 1. innsbrucker nightrun "halbmarathon"

22,3 km - 0 hm - 01:25:29 - 03:50 min/km

update: HAHAHA! hab grad erfahren, dass es gar keine siegerehrung gegeben hat. um 22:40 hat der veranstalter erklärt, dass sie nicht von allen zeiten haben.

  • vielleicht scheine ich also wenigstens gar nicht mit einer 01:25 auf. :-) sensationell.

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yes! unverhofft kommt ab und an ...

nachdem ich mich im vorfeld des heutigen ganghofer trail halbmarathons nicht so wirklich fit gefühlt hatte, war das heute ein spitzentag.

schon am vormittag war klar, dass wir bei temperaturen über 30° starten würden. da ich eigentlich kein guter hitzeläufer bin, war es zeit eine strategie zu entwickeln.

viel trinken - logisch. bevor ich zum lauf aufbrach machte ich mir noch eine trinkflasche mit massig eiswürfeln drin. im auto die klimaanlage voll auf und runtergekühlt was ging. dann schmierte ich mich praktisch von oben bis unten mit kühlender diana mit menthol creme ein. und - verzichtete fast komplett auf das aufwärmen. nur ein bisschen rumhopsen, lauf-abc, arme kreisen. meine beiden x-bionic schweissbänder und das cap hielt ich immer mit kaltem wasser nass und kühl. sonst schatten.

ich hatte heute meine sigvaris kompressionssocken und die brooks racer st5 an. nachdem ich letztes jahr den brooks t7 racer probiert hatte, setzte ich heuer wieder auf meinen lieblingsrennschuh.

vom start weg setzte sich ein pulk von 15 - 20 läufern ab. es ging gleich ziemlich zur sache, da die ersten 5km die einzigen flachen sind - bzw. geht es dort insgesamt sogar leicht bergab. der erste kilometer war mit 03:41 natürlich der schnellste, dann pendelte ich mich so zwischen 03:50 und 04:00 ein. zwar lief ich klarerweise schon ziemlich am anschlag, aber ich versuchte mich nicht krampfhaft an den läufern vor mir zu orientieren, sondern mein eigenes tempo zu laufen.

nach kilometer 5 kamen die ersten kräftigen steigungen. ich hatte (jetzt weiss ich es ja genau) 16 läufer vor mir und hinter mir war sogar ein kleines loch. in den wirklich steilen passagen nahm ich etwas tempo raus und schaute nur den puls nicht über 180 gehen zu lassen. das klappte (fast).

nun setzte ich mir das ziel bis zum ziel 5 der läufer vor mir zu überholen. diese waren mittlerweile ziemlich aufgesplittet. ich lief sehr gleichmässig einen puls um die 177 schnitt mit ausreissern nach oben bis 180. (bis auf 2 ganz zache steigungen und dem schlusssprint) war also sehr konstant unterwegs.

meine taktik klappte wunderbar. ich hatte immer irgendwo einen läufer vor mir im blickfeld und überholte einen nach dem anderen. bei kilometer 15 hatte ich bereits 6 statt der vorgenommenen 5 überholt.

an den labestationen liess ich mir extra viel zeit, um ja genug zu trinken. ich blieb 2x sogar ganz kurz stehen. im vollen lauf verschütte ich sonst immer die hälfte. das sollte ich dringend trainieren. jedenfalls hat sich das wohl gelohnt.

ca. 200m vor mir waren zwei weitere läufer, die allerdings noch einen sehr guten eindruck machten. trotzdem - ich beschloss auch diese noch zu holen. so leicht wurde das aber nicht. schön langsam merkte ich doch das laufen am limit. die beiden blieben konstant vor mir. so versuchte ich wenigstens den abstand nicht grösser werden zu lassen, was mich beruhigte, denn ich wollte so sicherstellen, dass ich nicht schleichend nachlasse.

5km vor dem ziel - plötzlich seitenstechen. aarrrggg. wie bereits am dienstag und beim salzburg marathon. komisch - ich kenne das sonst wirklich nicht. hat sich bei mir irgendein fehler in der atmung eingeschlichen? ich presste meine hand in die hüfte, versuchte auf den punkt auszuatmen, dann wieder arme nach oben - alles was einem da so einfällt.

und dann - das wunder! bei km17 war wieder die letzte labestation. ich habe darüber schon geschrieben. wie letztes jahr stand mein schwimm-cheffe reini gasser dort, gab mir einen becher wasser und feuerte mich an. ich murmelte nur etwas von wegen "scheiss seitenstechen". ein paar meter später stand noch kurt loitzl mit wasser und ebenfalls aufmunternden worten.

was soll ich sagen? plötzlich war mein seitenstechen weg und ich hatte in der steigung die 2 vor mir eingeholt! ich wundere mich immer noch, wie das ging. jedenfalls danke an reini und kurt!

so. noch 4 kilometer. wir testeten uns gegenseitig immer wieder mal an, aber niemand kam wirklich weg. 2km vor dem ziel, bei der letzten steigung zog ich ein bisschen an. allerdings liefen beide bei dem anschliessenden bergab-stück wieder auf mich auf. als der letzte kilometer angezeigt war, zog ich einfach voll durch. ich wurde einerseits ganz ruhig andererseits spielte ich im kopf rage against the machine - killing in the name ab. sehr schräges erlebnis.

und da heute alles klappte, kam ich auch wirklich weg. die letzten 100m hatte ich genug vorsprung, dass ich den zieleinlauf auch geniessen konnte.

01:29:23. perfekt. ich wollte eigentlich unbedingt unter 01:30 laufen, hatte wegen der hitze und meinem schlechten gefühl aber nicht geglaubt, dass das klappen könnte.

freund jojo kam nach sehr starken 01:38:12 ins ziel und steve blieb wirklich mit 01:58:28 auch recht klar erstmals unter 2 stunden. super!

nach dem duschen gingen wir noch zur pastaparty und siegerehrung. leider hingen keine ergebnislisten aus. ich erhoffte mir aber schon einen stockerlplatz. also wurde die preisverleihung eine spannende angelegenheit.

aber was sollte an einem tag wie heute auch schiefgehen? gesamt 9. platz - 1. AK40 jojo wurde leider 4. in der AK40. das wär was gewesen!

ergebnis ganghofer trail halbmarathon 2012

vor allem die 6. zeit gesamt auf den letzten 5000 metern taugt mir und zeigt, dass die renneinteilung wirklich gepasst hat. ausserdem dachte ich zwischenzeitlich, der lauf sei einfach schwächer besetzt gewesen als 2011. aber mit meiner heutigen zeit wäre ich auch letztes jahr 1. in der AK40 geworden. gesamt halt 10. statt 9.

ganghofer trail halbmarathon 2012

21,1km - 300 hm - 01:29:23 - 04:14 min/km - 14,16 km/h

morgen wird geradelt. eine geile MTB-tour. i gfrei mi!

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