mein GARMIN velothon berlin 2013
so. jetzt hab ich das lässige wochenende halbwegs verdaut. ab und an ist es gut so viele eindrücke ein wenig sacken zu lassen.
am sonntag war es also soweit: mein erstes radlrennen. die 2 tage zuvor waren schon super, aber tag 3 toppte alles.
erstaunlicherweise konnte ich sogar sehr gut schlafen. normal bin ich vor einem wettkampf zu nervös. um 07:15 trafen wir uns zum frühstück. super buffet!
die gesamte GARMIN-truppe startete 1 stunde später in richtung velothon. geleitet wurden wir von mike kluge. das war natürlich schon etwas besonderes, da mike ein jugendidol meines freundes jojo war. zur stimmung trug allerdings peter schlickenrieder noch mehr bei. wirklich ein sehr relaxter und bodenständiger typ. das hatte er aber letztes jahr beim GARMIN alpentriathlon schliersee schon gezeigt.
am weg zum start wurde mir dann rasch klar WIE VIELE radler da unterwegs sein würden. wir begannen direkt nach block B und allein von unserer position aus war der schwarze startbogen fast nicht mehr zu sehen.
wenn ich meine nervosität zwischenzeitlich abgelegt hatte - da war sie wieder. eigentlich wollten andi, jojo und ich zusammenbleiben, wobei das nicht auf meinem mist gewachsen war. rennen ist rennen und bei einem lauf konnte ich mich auch schon mal nicht zurückhalten.
um kurz vor 1/2 10 rollte der tross los. die ersten paar minuten war es noch nicht so hektisch, nur ich gleich schon überfordert. ich versuchte angestrengt jojo, andi und schlicki nicht aus den augen zu verlieren, während wir in schlangenlinien durch das feld nach vorne pflügten. dann der erste schreck mit einem reifenplatzer knapp neben mir. nur ein paar minuten später war es auch schon passiert. ich links vom feld und die jungs rechts. mir blieb nichts anderes übrig, als ihnen beim davonfahren zuzuschauen, da ich total eingeklemmt war.
zuerst versuchte ich noch im pulsbereich 180+ nachzukommen, aber dafür fehlte mir die routine. ich hatte einfach nur schiss. ca. bei km 5 wurde ich das erste mal in einer kurve so weit abgedrängt, dass ich nur mehr auf den randstein springen konnte, um einen sturz zu vermeiden. gsd war da niemand, was die übung gelingen liess.
während der gesamten strecke war ich bei 5 - 6 stürzen praktisch direkt dabei. wenn man sieht wie jemand abtaucht, ist das nicht wirklich schön. in vielen situationen wäre auch ein eigenes ausweichen gar nicht möglich. passagier-modus. zur abrundung hatte ich noch bei 2 trinkflaschen glück, die es irgendwie schafften zwischen meinem vorder- und hinterrad durchzusausen, ohne dass ich touchierte.
zurück zur anfangsphase des rennens. nachdem mir klar war, dass ich meine leute wohl nicht mehr einholen würde, versuchte ich mich ein wenig im feld zu orientieren und mich an die fahrweise zu gewöhnen. das tempo kam ich ja locker mit, insofern war ich wenigstens von der anstrengung her relativ entspannt und musste keine angst haben irgendwo rauszufallen.
jedenfalls hielt ich mich meistens ganz an der seite auf, da mir das das gefühl vermittelte wenigstens in eine richtung ungefährdet zu sein. ab und an gab es dann einen zug nach vorne, dem ich mich immer wieder mal anschloss.
nach ca. 1 stunde fand ich mich an der spitze meiner gruppe wieder und ein grosses loch vor uns. da es mir zu diesem zeitpunkt viel zu früh war, um ab jetzt schon nur mehr zu "bummeln", gab ich die nächsten knapp 5km vollgas. bis auf ganz kurze passagen fuhr ich die lücke alleine zu. ziemlich bescheuert. aber wohl ungewöhnlich. im ziel kam sogar extra jemand zu mir her und sprach mich auf die aktion an.
meine angriffslust war spätestens dann aber verflogen. ich nahm raus, bzw. fuhr halt einfach in dieser gruppe mit. insgesamt aber immer leicht in panik, dass etwas passieren konnte.
im gesamten rennen trank ich nur meine vordere flasche, da ich mich nicht nach hinten zu greifen traute und verzehrte 1/2 gel. sonst blieben die hände am lenker. wenigstens positiv, dass meine fettverbrennung wohl passt, da ich mich bis zum schluss körperlich recht fit fühlte.
von der strecke bekam ich leider auch nicht viel mit. lässig war die fahrt auf der autobahn (da ich dort den ganzen pannenstreifen für mich hatte g), die fahrt über den flughafen tempelhof, wo ich dann doch nochmal kurz ein loch zufahren musste und das passieren der east-side-gallery.
die auswertung der fahrt im GARMIN connect player ist übrigens schon toll. hier z.b. die situation am flughafen: puls 180.
gegen ende zu wurde es dann zwar wieder hektisch, aber da die gruppe jetzt kleiner war, ging es ganz gut. im nachhinein tut es mir leid, dass ich nicht wenigstens jetzt nochmal vollgas gegeben habe. da wär schon noch ein bisschen was drin gewesen. aber was soll's. locker ins ziel eingerollt. (auch die zunge)
im ziel gleich mal jojo und gunda getroffen, die sensationell 2. bei den damen wurde!! congrats!
gsd alle wohlbehalten angekommen. ich bin dann mit einigen leuten von GARMIN am gelände herumgewandert und hab mich bestens unterhalten. sport verbindet.
dann eines meiner persönlichen highlights. eule stand uns exklusiv für eine massage zur verfügung. den hatte ich bisher nur während schweisstreibender ergometer-sessions im keller auf der dvd "höllentour" gesehen.
aaahhh ...
nach einer schnellen dusche im hotel haben wir noch das elite-rennen im GARMIN vip-bereich verfolgt und uns bestens verpflegen dürfen. beeindruckend, wie die pros angerauscht sind. wir waren direkt links (vom foto aus) an der ziellinie.
als dann die ergebnisse kamen, war ich baff. andi und jojo waren 11. und 16. laufzeit von allen teilnehmern gefahren! sensationell. maximum respect.
um 1/2 6 noch ein eis und ab ins hotel. war ein langer tag.
113,7 km - 310 hm - 02:49:42 - 40,2 km/h
mein fazit? ich werde wohl kein radrennenfahrender rennradfahrer. radln taugt mir volle, aber das war mir eine nummer zu brutal. angst brauch ich nicht. da war mir das radln beim GARMIN alpentriathlon am schliersee viel lieber - windschattenverbot.
es war ein ganz sensationelles wochenende und trotzdem auch vom rennen her eine tolle erfahrung. man muss sowas wohl einmal mitgemacht haben, um ein bisschen eine vorstellung zu bekommen, wie es im pelothon so zugeht.
und zugegebenermassen nervt es mich ein wenig, dass ich jojo und andi so früh verloren habe. laut jojo wäre ich kraftmässig mitgekommen. andererseits bin ich mir sicher, dass ich halt irgendwo später die post versäumt hätte. ohne erfahrung ist da nix drin und das tempo prinzipiell drauf haben nur die halbe miete.
mit dem GARMIN edge 810 werde ich diesen sommer noch viel freude haben. wenigstens ein paar touren mit navigation müssen sein. und das live-tracking wird euch noch alle genug nerven. ;-)
DANKE, GARMIN!
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berlin, tag 4
tag 3 heb ich mir für morgen auf. da gibt es mehr zu erzählen. die harten fakten:
heute in der früh vor der abfahrt noch schnell die beine ausgelockert und ein wenig sightseeing gemacht. so toll es war, von der stadt hab ich diesmal ausser dem brandenburger tor und dem potsdamer platz nicht wirklich etwas gesehen. die radstrecke hatte zwar viele highlights zu bieten, aber ich keine zeit diese auch anzuschauen.
im schnelldurchlauf:
was ich noch feststellen konnte: berlin schläft am MO morgen um 7 noch. alles leer, kein verkehr? schräg. aber sehr angenehm zum laufen.
9,5 km - 0 hm - 00:45:58 - 04:50 min/km
dann heimfahrt. diesmal ohne stau, aber dafür mit regen. andi hat das aber nochmals prima gemeistert. 1 pause hat gereicht.
meine haxn musste ich allerdings etwas pflegen:
jetzt ab ins bett. morgen ist wieder büro angesagt. ICH könnt ja noch mehr so abenteuer vertragen.
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